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01.01.2019 Zurück zur Übersicht

Seit mehr als 20 Jahren ist die GDR Schweisstechnik AG in Itaslen TG auf Metallverarbeitung, vor allem von hochwertigen Verschleissblechen spezialisiert. Nun tritt Gründer Werner Rettenmund ins zweite Glied – und seine Söhne Patric und Roger führen die Firma in die Zukunft. Sie setzen dabei auf bewährte Qualität, Vielseitigkeit sowie Ökologie.

Werner Rettenmund ist ein Original. Direkt und prägnant in seinen Aussagen, zielstrebig, fleissig und erfolgreich in seinem Tun. Seit 1996 hat er die damals von ihm, Mauro di Cola und Toni Giess gegründete GDR Schweisstechnik AG, deren alleiniger Inhaber er seit 2014 ist, zu einem renommierten, international tätigen und zertifizierten Spezialunternehmen entwickelt. Nun, im Alter von (noch) 65 Jahren, übergibt er das Steuer an seine Söhne Patric und Roger. Diese arbeiten seit 2011 respektive 2013 im sechs Mitarbeitende zählenden Familienbetrieb, haben diesen in der jüngeren Vergangenheit massgeblich mitgetragen und -gestaltet.

In den letzten Jahren viel investiert
Dazu gehörten unter anderem nicht unerhebliche Investitionen. «In den vergangenen rund vier Jahren investierten wir am jetzigen Standort namhafte Beträge in zusätzliche und moderne Maschinen mit dem Ziel, die Palette unserer Dienstleistungen und Produktangebote deutlich breiter auszurichten», erklärt Patric Rettenmund. Sein Bruder Roger, gelernter Spezialist für Anlage- und Apparatebau, zeigt beim Rundgang durch den Betrieb in Itaslen auf eine der neuen Anlagen: «Das hier ist eine Messer CNC-Plasmaschneidanlage mit «HiFocus 360i neo»-Plasmaquelle von Kielberg. Eine der leistungsstärksten und flexibelsten Hochpräzisions-Plasmaschneid­anlagen mit neuester Invertertechnologie und der besten Markierqualität und -funktionalität im Markt.» Zudem, erläutert er, sei der Maschinenpark in den vergangenen vier Jahren um eine mächtige Abkantpresse, ein modernisiertes Schleifcenter, eine Anlage für autogenes Brennschneiden sowie Maschinen zum Fräsen, Bohren, Schweissen, Walzen und Feinbearbeiten von Stahl jeder Qualität erweitert worden. «Mit unseren Maschinen können wir Verschleissteile exakt nach Kundenvorgaben herstellen – präzise, schnell, kosteneffizient und vor allem hochflexibel», ergänzt Patric.

Nicht mehr nur Verschleissstahl
Natürlich soll, betonten beide, «der Fokus auch künftig der Verarbeitung von Verschleissstahl, wie er für Schredder-, Tief- und Hochbaumaschinen, Landwirtschafts- und Gartenbaugeräte sowie Spezialanwendungen wie Kehrrichtverbrennungsanlagen benötigt wird, beibehalten werden. Es soll aber auch Neues hinzukommen, erklärt Patric: «In den vergangenen Jahren hat sich die Firma zahlreiche zusätzliche, in vielen Bereichen weitreichende Fähigkeiten und Kompetenzen erarbeitet. Einerseits im Bereich der Baustahlverarbeitung, im Komponenten- und Anlagenbau sowie bei der Serienfertigung von Sonderteilen. Andrerseits aber auch hinsichtlich Konstruktion, Entwicklung und Optimierung sowie beim immer bedeutender werdenden Recycling.»

Know-how dank weltweitem Netzwerk
Eine grosse Rolle bei diesem nachhaltigen Kompetenzausbau spielt die Tatsache, dass die GDR Schweisstechnik AG einer von nur zwei zertifizierten Schweizer Werkspartnern des weltweit führenden Spezialstahlproduzenten «SSAB» aus Oxelösund, Schweden, ist. «Als Kooperationsbetrieb und Hardox-Wearparts-Center agieren wir an vorderster Front der Stahlherstellung und -verarbeitung, profitieren von fachlicher Weiterbildung und dem intensiven, globalen Fähigkeits- und Know-how-Austausch des Netzwerks. Egal, welche Herausforderung sich auch stellt: Wir können aus einem enormen Fundus an Wissen und Erfahrung der internationalen Partner schöpfen. Oft finden wir dort, was wir brauchen – oder doch zumindest wertvolle Hinweise, die den Weg zu Lösungen weisen, auch für sehr spezifische oder exklusive Kundenwünsche», erklärt Firmengründer Werner Rettenmund. «Ich selbst habe zu meiner Zeit schon davon profitiert, konnte mich so von den einst für uns massgeblichen Wiederverkäufern lösen und selbst zum Produzenten aufsteigen – innerhalb der Nische, die ich Mitte der 1990er-Jahre für mich entdeckt und konsequent besetzt habe.»

Die Jungen soll man machen lassen
Den Kurs seiner Söhne, hin zu Diversifizierung, breiterem Angebot und mehr Selbstkompetenz zugunsten höherer Fertigungstiefe, begrüsst Werner Rettenmund. «Ich bin ja noch VR-Mitglied und stehe auch als solches voll hinter den Plänen», bekräftigt er. Diese Haltung ist bewundernswert, wenn man hört, wie viele Firmengründer sich beim Loslassen und Vertrauen schwertun. «Ich bin da völlig ruhig», sagt Werner Rettenmund. «Denn ich weiss, was die zwei können und dass sie genauso für die Firma brennen, wie ich es tat.»

Mehr Ökologie nutzt auch der Industrie
Nicht nur mit Ruhe, sondern mit Stolz nimmt er auf, dass seine Söhne verstärkt auf die Ökologie achten wollen. «Wir als Industriebetrieb tragen Verantwortung, müssen umweltschonende Mittel und Methoden gezielt entwickeln und nutzen», sagt Roger Rettenmund. Daher setzt die Firma verstärkt auf neue, CO2-neutral produzierte Spezialstähle, die Gewicht einsparen helfen und zugleich die Lebenserwartung von Teilen erhöhen. «Die neuen Stahlsorten sind bei geringerer Stärke extrem fest und widerstandsfähig. Kombiniert mit optimalen Berechnungsmethoden und anwendungsspezifisch eingesetzt ermöglichen sie bisher ungekannten Leichtbau –beispielsweise beim Bau von LKW-Mulden. Das spart Energie – weil die Muldenkipper weniger Treibstoff verbrennen. Zudem werden Ressourcen geschont und die längere Standzeit der Mulden spart Geld für Ersatzbeschaffungen.»